Marke ist, was es mit uns macht.

Die Geschichten im Buch »SWISS BRANDS. MARKEN + MACHER«, bringen eines ganz besonders klar zu Tage: Die Marken und deren Schöpfer sind kaum voneinander zu trennen. Was ist Marke, was ist Urheber? Ist die Urheberin, der Urheber selbst die Marke oder erst das Produkt, das sich in die Köpfe des Publikums schreibt? Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Nachwort von Martin Fritsche:
Unbestreitbar innovativ sind alle in diesem Buch versammelten Namen. Und niemand kann ernsthaft behaupten, sie seien nicht kreativ. Sie sind Schöpfer des Neuen, Gestalter unserer Lebenswelten, Erfinder vor dem Herrn und mutige Tüftler. Was zum Beispiel Andi Stutz, den »Seidenkönig vom Kreis Cheib«,* mit zum Beispiel dem Arzt Maximilian Oskar Bircher-Benner, dem Erfinder des Birchermüesli, verbindet, ist deren zielorientierte Kreativität. Sie wissen, was sie wollen und gehen beharrlich ihren Weg. Sie sind Protagonisten der creative class. Es war Richard Florida, Professor of Business and Creativity an der Universität Toronto, der die creative class als erster systematisch untersuchte.** Er identifiziert 3 grundsätzliche Antriebsfaktoren des disruptiv schöpferischen Menschen:
1. Individualität
Die Angehörigen der Kreativen Klasse würden sich durch ein hohes Mass an Eigensinn und Individualität auszeichnen. Sie seien resistent gegen traditionelle Normierungen und scheuten sich auch nicht, unkonventionell aufzutreten, um ihre Position zu markieren.
2. Meritokratie
Eine hohe Leistungsbereitschaft sei ein weiteres Charakteristikum der Kreativen Klasse. Prototypisch sei ihre starke Neigung, sich ambitionierte Ziele zu setzen. Ihre Vertreterinnen und Vertreter würden weiterkommen wollen, weil sie gut seien in dem, was sie tun.
3. Diversität
Die Kreative Klasse sei grundsätzlich open minded. Die Integration des Unerwarteten, des Unkonventionellen, des Anderen bestimmt Ihr Denken und Handeln. Die Kreative Klasse orientiere sich nicht in erster Linie an Problemen, sondern an Lösungen.
So gesehen ist die Kreative Klasse eine Klasse für sich. Denn so unterschiedlich die hier präsentierten »Marken« auch scheinen mögen, so ähnlich sind sie sich in ihrem Selbstverständnis als Individualisten, Performer und Weltbürger. Mehr als das! Die in diesem Buch portraitierten kreativen Köpfe sind Innovationsmotoren. Voraussetzung für ihre disruptive Kraft ist aber nicht nur deren Erfindergeist, sondern vor allem auch deren Fähigkeit, ihre Ideen umzusetzen.