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von | Okt 2, 2023 | Blog

Was ist ein guter Text? Ganz einfach: Wenn er funktioniert. Nun ist es ja nicht ganz einfach herauszufinden, ob ein Text funktioniert oder nicht. In der Regel wissen meine Kunden, was sie sagen wollen. Die Frage ist nur, wie? Das Problem: Je intensiver Sie sich mit Ihrem Text befassen, desto geringer wird Ihre Distanz zum Text.

Ist der Text nun gut oder nicht? Um dies beurteilen zu können, besteht der »Trick« darin, eine kritische Distanz zum Text aufzubauen. Beurteilen Sie Ihre Texte nicht mehr subjektiv, sondern objektiv. Machen Sie sich zum Anwalt nicht der Autor-, sondern der Leserschaft. Sorgen Sie dafür, dass Sie verstanden werden.

Das Hamburger Verständlichkeitskonzept

Das zur Zeit wohl meistverwendete Instrument, um die Qualität von Texten zu messen, ist das Hamburger Verständlichkeitskonzept. Um es anzuwenden, braucht es weder eine linguistische Ausbildung noch philologische Kompetenz. Sind die folgenden 4 Kriterien erfüllt, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Text funktioniert:

Kriterium I: Einfachheit

Achten Sie auf den Wortschatz. Geläufige Wörter, die Ihre Leserschaft kennt, werden verstanden, akademisches Geschwurbel eher weniger. Fachbegriffe, die sich nicht vermeiden lassen, müssen erklärt werden. Zudem: In der Kürze liegt die Würze. Einfache Sätze sind leichter lesbar als komplizierte Konstruktionen.

Kriterium II: Ordnung

Es muss von Anfang an klar sein, worum es geht. Legen Sie Ihre Gesichtspunkte in einer sinnvollen Abfolge dar. So verhindern Sie Interpretationen und vor allem auch Fehlinterpretationen. Absätze, Zwischentitel und Hervorhebungen wiederspiegeln die innere Logik des Textes.

Kriterium III: Prägnanz

Tatsächlich nimmt die Geduld der Leserinnen und Leser bei Gebrauchstexten zunehmend ab. Man will so schnell wie möglich auf den Punkt. Je kürzer der Text, desto wichtiger ist es, dass jedes Wort sitzt. Allerdings: Ein wenig Redundanz unterstützt die Verständlichkeit. Dasselbe noch einmal anders gesagt, hilft.

Kriterium IV: Unterhaltung

Kleine Zutaten beleben die Lust am Lesen. Mit dem einen oder anderen Einwurf, der einen oder anderen Pointe hält der Text die Lesenden bei der Stange. Aber Achtung: Auf die Dosis kommt es an. Das Wesentliche darf in der Rhetorik nicht ertrinken.

Check it out:
Inghard Langer, Friedemann Schulz von Thun, Reinhard Tausch: »Sich verständlich ausdrücken.« München, 2019.